Çocuklar için almanca hikayeler

dderya

kOkOşŞ
V.I.P
Der Sohn des Fischers
Es war einmal ein Fischer, der mit seinem Sohn zum Fischfang an einen großen Fluss ging. Mit einem Wurf fingen sie so viele Fische, dass sie das Netz kaum ans Ufer ziehen konnten. Neben vielen kleinen Fischen, hatten sie einen Delphin gefangen.

Da sprach der Fischer zu seinem Sohn: "Ich gehe und hole einen Karren. Du bleibst hier und lässt mir den Delphin nicht aus den Augen!"

Als der Vater weggegangen war, hatte der Fischersohn Mitleid mit dem wunderschönen Meeressäuger und ließ ihn frei. Der Delphin freute sich und dankte dem gütigen Jungen. Als der Vater zurückkam und sah, was sein Sohn getan hatte, wurde er sehr wütend und schrie: "Ich will dich nicht mehr sehen!"

Traurig zog der Sohn von dannen. Als er so vor sich hin wanderte, sah er plötzlich, wie Hunde einen Fuchs vor sich herjagten. Schnell versteckte der Junge das verängstigte Tier. Als die Hunde wieder weg waren, ließ er den Fuchs aus seinem Versteck.

Dieser sprach zu ihm: "Du warst so gut zu mir! Wenn du einmal in Not bist, rufe nach mir, ich werde kommen und dir helfen." So ging der Junge seines Weges.

Nach einiger Zeit kam er zu einem Schloss, in dem ein wunderschönes Mädchen wohnte. Der Fischersohn nahm seinen ganzen Mut zusammen, um das Herz des Mädchens zu erobern. "Bitte werde meine Frau", sprach der Junge. "Dein Wunsch geht in Erfüllung, wenn du dich so verstecken kannst, dass ich dich nicht finde. Falls dir das nicht gelingt, wirst du sterben!"

Damit einverstanden, verließ er das Schloss, ging auf eine Wiese und rief den Fuchs. Kaum gerufen, kam der Fuchs auch schon angesprungen und fragte: "Was kann ich für dich tun, mein Bester?" Der Junge erzählte ihm seine Geschichte und sprach dann mit bebendem Herzen: "So muss ich mich nun an einem solchen Ort verstecken, an dem mich das Mädchen nicht finden kann. Ansonsten ist es mein Tod!"

Der Fuchs bedachte die Sache gut und sprach: "Hab keine Angst. Ich verstecke dich so, dass sie dich nie finden wird." Dann grub der Fuchs einen langen Gang bis unter das Bett, auf dem das Mädchen im Schloss saß. Dort versteckte er den Jungen. Das Mädchen schaute in ihren Spiegel und begann mit der Suche nach dem Fischersohn. Sie sah in alle vier Himmelsrichtungen, suchte den Himmel ab und schließlich das Meer, doch nirgends fand sie ihn. "Du Hexenmeister, wo bist du nur?", rief das Mädchen ungeduldig. "Komm doch, nirgends habe ich dich gefunden!"

Unter dem Bett aber ließ sich des Jungen Stimme vernehmen und gleich darauf sprang er auch selbst hervor. Er hatte gewonnen und schon bald wurde die Hochzeit gefeiert.
 

dderya

kOkOşŞ
V.I.P
Benni das unartige Bärchen
Benni, der Bär, wachte eines Morgens auf und fand sich eingeklemmt zwischen einer Puppe und einem Clown. "Verschwindet!" rief Benni zu den anderen Spielzeugen. "Hier ist nicht genug Platz für uns alle!" Der Clown schnitt eine lustige Grimasse, um Benni aufzuheitern, und antwortete ihm: "Komm schon Benni, hier ist doch genug Platz für uns alle!" Benni fand das aber nicht lustig und reagierte nicht darauf. "Benni du bist gemein" sagte die hübsche Puppe. "Wo sollen wir denn sonst sitzen als hier im Spielzeugregal?" "Nun verschwindet schon alle! Das ist mein Regal!" erwiderte Benni.

Die hübsche Puppe fing an zu weinen und sagte zu dem Blechsoldaten: "Ich weiß nicht, was ich machen soll! Ich habe kein anderes Zuhause, aber bei Benni, diesem gemeinen Bären, möchte ich auf keinen Fall bleiben:" Der Blechsoldat bat die lustigen Kreisel, für Benni herumzuhüpfen, damit seine Laune besser wird. Da hüpften die lustigen Kreisel wie wild herum, doch Benni war noch immer mürrisch. Und so verließen die anderen Spielzeuge eines nach dem anderen das Spielzeugregal, weil sie nicht in der Nähe von dem mürrischen Benni sein wollten.

Nun hatte Benni genug Platz für sich selbst. Doch bald fühlte er sich einsam und er weinte: "Kommt zurück, ich hab`s doch nicht so gemeint." Aber die anderen Spielzeuge hörten nicht auf ihn und so blieb Benni allein im Regal sitzen.

In der Nacht, als Benni noch immer ganz allein im Regal saß, flüsterte ihm eine Stimme zu: "Benni, du bist ein unartiger Bär." Benni schaute sich um und erblickte eine kleine Fee. Die gute Fee sagte zu Benni: "Wenn du mir versprichst, artig zu sein, dann will ich dir helfen!" "Ja, ich verspreche es," sagte Benni. "Bitte bring mir meine Freunde zurück!" Also schwang die gute Fee ihren Zauberstab und sagte allen lustigen Spielsachen, dass es Benni wirklich Leid tue, dass er so mürrisch war.

"Wir werden dir verzeihen!" sagten seine Freunde, als sie sich wieder zu ihm ins Spielzeugregal gesellten. "Danke", sagte Benni, "nehmt euch so viel Platz, wie ihr wollt." Da kuschelten sich alle Spielzeuge fest aneinander und schliefen glücklich ein.
Eingesandt von N. Krolow, Hamburg
 

dderya

kOkOşŞ
V.I.P
Das "Federbett-Daunchen"
Paul liegt in seinem Bett und soll schlafen. Nur draußen ist es noch ganz hell. Außerdem wäre er lieber noch eine Runde mit dem Dreirad gefahren. Paul zwinkert mit den Augen, wackelt mit den Zehen. Jetzt liegt er ganz ruhig und lauscht auf die Geräusche, die von draußen in das Kinderzimmer dringen. Auch die Hühner sind noch munter und gackern aufgeregt. Der Hofhund Bruno vor der Tür bellt kurz und knurrt.

Was er bloß wieder entdeckt hat? Paul wüsste es zu gern. Plötzlich hört er ganz nahe an seinem Ohr ein zartes Stimmchen. "Hallo Paul, ich bin's !" Paul wundert sich, wer da mit ihm redet. "Na' ich bin's, das Daunchen im Zipfel deines Federbettes. Willst du mir zuhören? Bestimmt möchtest du wissen, was ich hier im Dorf schon erlebt habe! Schließlich war ich nicht schon immer in deiner Zudecke. Einst "saß" ich unter dem Bauch der Henne Berta. Na ja "saß" ist etwas schlecht ausgedrückt. Ich war gewachsen im Gefieder von Berta, neben vielen anderen größeren und kleineren Federchen.

Eines Tages zupfte sich Berta Federchen aus ihrem Gefieder und baute aus Stroh und Heu ein Nest; weich, warm und kuschelig. Es dauerte nicht lange und fünf Eier lagen im Nest. Berta saß nun Stunde um Stunde darauf herum und brütete. Na klar, sie wollte Küken ausbrüten. Mir als Daunchen war das ganz schön langweilig und oft sooo warm. Besser war es dann schon, wenn Berta kurz mal im Hof oder Garten scharren ging, um ein par Körner oder Würmer zu fressen.

Da konnte ich den Wind durch mich hindurchpusten lassen oder wurde aufgeschüttelt und zurechtgerückt. Auf so einem Bauernhof gibt es wirklich allerhand zu entdecken und zu erleben. Die ganze Brüterei dauerte ziemlich lange, ich glaube an die 30 Tage. Eines Tages fing es in den Eiern an zu knistern und zu knacken und es wurde gegen die Schale geklopft. Aha, die Kühen wollten heraus. Und schon schlüpften die Kühen - eines nach dem anderen - aus den Schalen. Die gelben Puschel-Küken piepsten aufgeregt und fröhlich ihrer Mami entgegen. Berta war so erfreut und stolz. Ich auch, schließlich war ich ja am "Warmhaltegeschäft" beteiligt gewesen.

Nun wirst du dich schon lange fragen, wie ich denn nun aber in dein Bett gekommen bin. Das kam so: Berta und ihre Schwestern kommen einmal im Jahr in die "Mauser". Das ist so etwas wie Wintersachen aus- und Sommersachen anziehen. In der Zeit sitzen viele Federn ganz locker, fallen alleine heraus oder werden ganz vorsichtig ausgezupft.

So erging es mir auch. Die Oma zupfte mich sanft aber bestimmt heraus und steckte mich in einen Sack; dort waren schon jede Menge anderer Daunchen. Ich hörte noch, wie sie sagte, das wird ein herrliches Federbett für meinen Enkel Paul.

So passierte es denn auch. Oma brachte mich eines Abends in die Dorfstube. Dort waren ganz viele Frauen zum "Federnschleißen" versammelt. Sie zupften die ganz zarten Daunenfahnen von den harten Kielen, damit im Inlett auch bloß nichts drückt und piekt. Es wurde viel erzählt, gelacht und gearbeitet. Oma hatte fleißig gezupft. Jetzt nahm sie alle Daunchen und steckte uns gemeinsam in das nagelneue Federbett.

Huch, es war ja sehr finster darin, die Vorfreude auf das zu Erwartende war aber größer - schließlich galt es ja nun wieder, die "Wärmeaufgabe" zu erfüllen. Ich wusste ja, ich komme zu einem kleinen Jungen, da konnte ich bestimmt tolle und aufregende Dinge erleben... Siehst du, jetzt bin ich bei dir, Paul."

Paul war nun doch eingeschlafen und hielt den Bettzipfel mitsamt dem Daunchen fest in seiner Hand.
Eingesandt von J. Ruschke, Rietschen
 

dderya

kOkOşŞ
V.I.P
Der Mond feiert ein Fest
Vor langer Zeit feierte der Mond mit seinen Sternen ein fröhliches Fest. Sie kicherten, lachten und sangen laut vor Vergnügen. Bis hinunter zur Erde hörte man sie. Auch mitten in der Nacht wurde es nicht ruhiger. Daher durften alle Kinder aufbleiben und auf den Straßen und Plätzen spielen. Das machte ihnen natürlich einen Riesenspaß! Lucy und Tim wünschten sich sogar, das Fest am Himmel möge immer weiter gehen.

Am nächsten Morgen gingen die beiden wie jeden Tag in den Kindergarten. Etwas müde waren sie schon, aber das ging den anderen Kindern und auch den Erwachsenen nicht anders. Daher war es nicht schlimm, dass sie nicht so gut aufpassen konnten wie sonst. Am Abend ging das Fest immer noch weiter. Ein besonders übermütiger Stern ließ im Takt der Musik sein Licht aufblitzen. Das helle Licht störte Lucy und Tim. Denn eigentlich hätten sie jetzt doch gerne geschlafen.

Aber es blieb ihnen nichts anderes übrig, als aus den Betten zu krabbeln und im Zimmer zu spielen. Zum Schlafen war es viel zu laut und zu hell. Am nächsten Morgen waren sie dann sehr müde. Tim schlief sogar am Frühstückstisch ein. Um ein Haar wäre er mit dem Kopf auf den Teller und in sein Marmeladenbrot gefallen. Lucy konnte ihn gerade noch an der Schulter erwischen. Auf dem Weg zum Kindergarten sahen sie einen Hund. Er war zu schläfrig, um sein Fressen zu beachten und schlich mit hängendem Kopf über die Straße. Nur gut, dass kein Auto kam. "Ob ihn der müde Fahrer überhaupt bemerkt hätte?", fragte sich Tim.

Niemand freute sich mehr darüber, dass die laute Feier am Himmel weiter andauerte. Viel gespielt wurde nicht und auch nicht mehr viel gelacht. Die Menschen waren nur noch müde und gereizt. Sie schimpften schnell mit den Kindern oder schrien sie sogar an. Das war überhaupt nicht mehr lustig, fanden Lucy und Tim. Und sie beschlossen mit dem Mond zu reden.

"Hört mal, Mond und Sterne", rief Tim abends aus dem Fenster. "Bitte seid leiser, wir wollen so gerne schlafen." Es dauerte einige Zeit, bis der Mond sie bei dem Krach hörte. Dann sah er, wie erschöpft die Kinder waren, und er schämte sich. "Wir haben nicht darüber nachgedacht, dass ihr jeden Tag schlafen müsst", entschuldigte er sich. Und er versprach, das Fest zu beenden. Seit dieser Nacht ist es leise am Himmel. Mond und Sterne flüstern nur noch miteinander.

Doch hin und wieder lässt der übermütige Stern immer noch sein Licht funkeln. Wenn du genau hinschaust, kannst du es vielleicht sehen.
Von Sandra Kaletka aus Frankfurt am Main.
 

dderya

kOkOşŞ
V.I.P
Der kleine Pascal und sein Traum-Abenteuer
Der kleine Pascal lief übermütig durch den Garten. Den ganzen Tag war er draußen gewesen. Er hatte verstecken gespielt, den Fischen im Teich zugeschaut, die Bienen und Vögel beobachtet und auf den Sommer gewartet. Jetzt kam er atemlos bei seiner Mutter an und stupste sie an "Lass uns Fangen spielen", bat er. Die Mutter aber ermahnte ihn: "Es ist Zeit fürs Bett, komm mit ins Haus. Ab in die Badewanne und ein warmes Essen und dann wird geschlafen!"

"Ich bin noch gar nicht müde", meckerte er. "Ich möchte lieber noch eine Runde um das Schwimmbad laufen." Aber seine Mutter bestand darauf und Pascal kam mit ins Haus. Schlecht gelaunt ließ er sich baden, es machte ihm eigentlich Spaß, aber heute nicht. Den gekochten Brei aß er ohne große Freude und ohne Widerworte legte er sich ins Bett. Er hatte einen Plan. Wenn alles still ist, dann geht er einfach noch mal in den Garten.

Sobald alle schliefen stand er vorsichtig wieder auf. Zuerst stakste er zum Teich. Bestimmt würde er dort die Fische und Frösche finden. Doch außer den Seerosenblättern war nichts zu sehen. Er ging weiter zum Schwimmbad - aber hier gab es auch nichts zu entdecken. Enttäuscht stampfte Pascal auf den Boden. Er hätte gerne mit den Vögeln und Bienen fangen gespielt.

"Was suchst du hier?" Eine Maus saß hinter dem Trog und lachte ihn an. Ihre Augen glitzerten schelmisch. "Das ist unser Garten", protestierte Pascal. "Dann fang mich doch", kicherte die Maus. "Fang mich, wenn du kannst!" Dann drehte sie sich um und war blitzschnell im Garten verschwunden. Verblüfft blickte Pascal ihr nach. Er konnte kaum glauben, dass die freche Maus mit ihren kurzen Beinen so schnell laufen konnte.

Ein Windstoß rüttelte an der Hüttentür. Mit einem leisen Knacken sprang das alte Schloss auf, und die Tür öffnete sich ein Stück. Wenn er durch die Tür ginge, wäre er bei seinen Spielsachen. Aber inzwischen war es dunkel geworden, und Pascal konnte drinnen nichts mehr erkennen. Ob sie überhaupt noch da waren, fragte sich Pascal. Vielleicht verschwindet nachts alles und es war deshalb nicht mehr zu sehen.

Er fürchtete sich ein bisschen, aber neugierig war er auch. Plötzlich schwebte ein leuchtender Punkt vor der Tür. Das seltsame Licht wollte sich Pascal genauer anschauen, also wagte er sich mutig ein Stück näher. Es war jetzt so finster, dass er die Hand vor Augen nicht mehr sah. Doch dann kam der Mond hinter einer Wolke hervor, und er erkannte die Umrisse des Gartens. Es ist alles noch da, jubelte Pascal leise. Die Nacht verschluckt die Sachen nicht, sie versteckt sie nur. Während sich Pascal noch umschaute, flog der helle Punkt direkt an seiner Nase vorbei. Pascal griff danach, aber er erwischte ihn nicht. Das Licht schien mit ihm spielen zu wollen, denn immer wenn er näher kam, flog es ein Stückchen zur Seite. Dich krieg ich noch, grummelte Pascal, und bald drehte er sich wild im Kreis.

Irgendwann blieb er erschöpft und schwindelig stehen. Das helle Pünktchen wartete einen Moment, aber als klar war, dass Pascal nicht mehr spielen wollte, schwirrte es davon. Müde ließ er sich ins Gras fallen und gähnte. Keinen Schritt würde er heute mehr laufen, beschloss Pascal und legte den Kopf ins Gras.

Und als er sich umdrehte bemerkte er, dass er friedlich in seinem Bett lag und alles nur ein Traum war. Zufrieden und mit einem Lächeln auf den Lippen schlief er weiter und freute sich auf morgen, da würde er das leuchtende Pünktchen suchen und fangen! Bestimmt!
Von C. Wittmann, Passau
 

dderya

kOkOşŞ
V.I.P
Die Regentropfenreise
Plitsch, der kleine Wassertropfen, lebte in einer watteweißen Wolke. Er wohnte sehr gern darin. Oft sah er auf die bunte Welt hinunter und betrachtete etwas, das von oben wie geschlängelte blaue Linien aussah. Auf eine seltsame Art fühlte er sich davon angezogen, und manchmal seufzte er sehnsüchtig. Im Laufe der Zeit zogen weitere Wassertropfen in die Wolke ein. Plitsch fand neue Freunde: Platsch und Sprüh. Häufig tobten die drei so wild durch die Wolke, dass es von der Erde her aussah, als würden sich ständig neue Zacken am Wolkenrand bilden.

Doch als immer mehr Wassertropfen ankamen, wurde es langsam eng in der Wolke. Plitsch, Platsch und Sprüh wurden von den Neuankömmlingen an den Wolkenrand gedrückt. Aus dem watteweißen Wölkchen wurde allmählich eine dunkle Regenwolke. Plötzlich sprangen einige Tropfen neben den drei Freunden jauchzend in die Tiefe.

"Was passiert denn jetzt?", fragte Plitsch überrascht. Platsch kannte das schon. "Mach einfach mit!", forderte er Plitsch auf. "Das macht Spaß!" Schon stürzte er sich ebenfalls aus der Wolke. "Wir regnen auf die Erde hinunter", erklärte Sprüh. "Das wird eine spannende Reise. Los, komm mit!" Gemeinsam mit Sprüh wagte auch Plitsch den Sprung in die Tiefe. Rasend schnell ging es abwärts. Der Wind zerrte an Plitsch und formte ihn in eine perfekte Tropfenform. "Juhu!", jubelte der kleine Wassertropfen begeistert. Schnell kam die Erde näher. "Hoffentlich lande ich auf einer Blume", wünschte sich Sprüh. "Wohin möchtest du?" "Hm", überlegte Plitsch. "In dieses blaue Geschlängel", entschied er sich.

Dann war es soweit. Sprüh landete als erster. Und er hatte großes Glück: Strahlend tropfte er auf eine wunderschöne Blüte. Zärtlich wusch er ihr das Gesicht, bevor er langsam den Stängel herunterrutschte. Dann versickerte er im Boden. Plitsch hatte es nicht so gut: er plumpste auf einen großen Stein, der am Ufer eines Baches lag. "Aua!", jammerte er. Doch als er Platsch neben sich entdeckte, vergaß er die Bruchlandung sofort. "Hallo, Platsch", freute er sich. Nach einer kurzen Begrüßung meckerte Platsch: "Zu ärgerlich! Ich hab' ihn verfehlt!" "Wen meinst du?", erkundigte sich Plitsch ratlos. "Na, den Bach", erklärte Platsch. "Das blaue Geschlängel, wie du es nennst. Von oben sehen Bäche und Flüsse ja auch wie blaue Linien aus."

"Das ist alles Wasser?", staunte Plitsch. "Ich wusste gar nicht, dass es so viel von uns gibt." Fasziniert schaute er in den fröhlich dahinplätschernden Bach. Da stieß Platsch seinen Freund an. "Da kommt jemand!", flüsterte er. Tatsächlich, ein Käfer näherte sich ihnen. "Vielleicht möchte er mich trinken", hoffte Platsch. "Hast du davor keine Angst?", fragte Plitsch. "Aber nein!" Platsch schüttelte so heftig den Kopf, dass ein kleiner Sprühnebel entstand. "Das ist doch unsere Aufgabe. Ohne uns könnten Menschen und Tiere nicht leben. Und auch die Pflanzen brauchen uns. Wir tränken den Boden, damit sie wachsen können."

"Wie unser Freund Sprüh", fiel Plitsch ein. "Aber was wird dabei aus uns?", fragte er hastig. Der Käfer hatte sie fast erreicht. "Wir treffen uns irgendwann wieder in einer Wolke", wusste Platsch. "Denn Wasser verschwindet nicht. Es versickert, spült davon, wird getrunken - aber immer taucht es wieder auf. Zum Beispiel unter der Erde im Grundwasser oder im Meer. Irgendwann verdunsten wir kleinen Tropfen und gelangen so erneut in eine Wolke.

Und alles beginnt von vorn." Er winkte Plitsch fröhlich zu, bevor der Käfer seinen Durst an ihm stillte und danach zufrieden wegkrabbelte. Plitsch blieb allein zurück. Was mache ich denn jetzt, überlegte er. Der Bach gurgelte einladend. Ich springe einfach da rein, beschloss Plitsch. Mutig verließ er seinen Platz auf dem Stein und floss in den Bach. Einem neuen Abenteuer entgegen.
Eine Geschichte von V. Hoffmann aus Bremen.
 

dderya

kOkOşŞ
V.I.P
Hanna und die kleinen Teddybären
Nach einem langen, aufregenden Tag mit einem schönen Spaziergang und jeder Menge Spaß mit Mami, ist es nun schon wieder Zeit ins Bett zu gehen. Draußen ist es schon seit Stunden dunkel. Papi ist vor einer guten Stunde von der Arbeit nach Hause gekommen. Überall leuchten Sterne, Monde, Sternschnuppen in den Fenstern. Alle freuen sich auf das bevorstehende Weihnachtsfest. Für Hanna wird es das erste sein und sie ist fasziniert von den leuchtenden Weihnachtsbäumen und bunten Nikoläusen, die schon in den Gärten stehen.

Auch die kleinen Teddybären wissen, dass bald wieder Weihnachten ist. In der Vitrine geht es lustig zu, die Winterbären sind wie jedes Jahr in den Vordergrund gerückt und die Strandbären und Sommerbären ruhen genügsam im Hintergrund. In der Vitrine herrscht ein buntes Treiben. Santa Claus besorgt noch rasch die letzten Geschenke, die er den Kindern an Weihnachten schenken möchte und es wird fleißig gebacken und gekocht, schließlich soll es Weihnachten viele Leckereien geben.

Auch Mami ist seit Tagen damit beschäftigt, einkaufen zu gehen, Plätzchen und Stollen zu backen, Geschenke zu verpacken und die Wohnung zu schmücken. Schließlich soll es ein unvergessliches Weihnachtsfest für die Kleine und die ganze Familie werden.

Was Hanna noch nicht weiß, dass es ihr erstes, aber auch ihr einziges Weihnachten alleine mit Mama und Papa für sie bleiben wird. Sie hat noch nicht bemerkt, dass Mamis Bäuchlein zu wachsen scheint und ein kleines Brüderchen schon im nächsten Jahr mit ihr gemeinsam "leuchtende" Augen bekommen wird, wenn das Glöckchen des Christkinds im Wohnzimmer erklingt.

Hanna ist jeden Tag aufs Neue von den vielen bunten, verschiedenen Teddyfiguren fasziniert, die Mami über einige Jahre mühsam gesammelt hat. Ihre Augen funkeln, wenn sie vor der Vitrine steht und den kleinen Kreaturen in die dunklen, lächelnden Knopfaugen schaut.

Die Teddybären scheinen Mamas ganzer Stolz zu sein und Hanna kann nicht verstehen, warum sie nicht mit den niedlichen Kerlchen spielen darf, sondern sie nur durch die Glasscheibe anschauen kann. Worte, wie zerbrechlich sind ihr noch nicht geläufig. Damit sie nicht traurig ist, hat Mami ihr einen kleinen Teddybären zum Kuscheln geschenkt und ihr versprochen, wenn sie größer ist, ihr einige der Teddybären zu schenken. Nun ist es Abend und in der Vitrine geht das Licht aus, die Teddybären brauchen ihren Schlaf. Das heißt, nun ist es Zeit ins Bett zu gehen.

Hanna sagt den Bären "Gute Nacht" und Mami macht sie fertig für ihr Bett. Sie kuschelt sich in ihren mollig warmen Winterschlafsack, hält ihren kleinen Plüschhund Hannes fest im Arm und dankt dem lieben Gott für den wunderschönen Tag, den sie erlebt hat. Noch während Mami ihr eine der vielen Teddybärengeschichten erzählt, ist Hanna nuckelnd eingeschlafen. Sie freut sich schon auf morgen, wenn Mami sie wieder singend aus dem Bettchen holt und sie gemeinsam in der Vitrine das Licht anknipsen werden und die Teddybären aus ihrem Schlaf erwachen.
Von S. Lenz, Bergheim-Fliesteden
 

dderya

kOkOşŞ
V.I.P
Katharinas Teddy!
Katharina hatte Geburtstag. Viele Besucher kamen und drückten ihr kleine und große Päckchen in die Hand. Geburtstagsgeschenke! Katharina packte Bilderbücher aus, bunte Spielsteine, eine Babypuppe, einen Plüsch-Eisbären und einen Spielzeug-Hund. In ihrem Kinderzimmer sah es bald aus wie in einem Spielzeugladen.

Katharina brauchte Platz für ihre neuen Sachen. Sie räumte den alten Teddy Tapsie aus dem Regal und warf ihn in eine Ecke. Autsch! Tapsie war auf harte Bauklötze gefallen. Mühsam setzte er sich wieder auf und rieb seinen schmerzenden Rücken. Die neuen Spielsachen blickten vom Regal neugierig auf ihn hinunter. "Wer bist du?", fragten sie. "Wohnst du schon lange hier?"

Tapsie nickte. "Ich war Katharinas erster Teddy", erklärte er stolz. "Normalerweise ist das dort mein Platz im Regal." "Jetzt ist es unser Platz!", behaupteten die neuen Spielsachen. "Bestimmt wird Katharina ab jetzt nur noch mit uns spielen. Kinder lieben neue Dinge. Du dagegen bist alt. Dein Fell ist abgenutzt, und dein linkes Ohr hat einen Knick."

Tapsie schaute an sich herab. Sein Teddyfell war so oft gestreichelt worden, dass es tatsächlich an einigen Stellen ganz abgeschabt war. Und sein Ohr? Er erinnerte sich: Einmal hatte er zwischen dem Kinderbett und der Wand festgesteckt. Katharinas Mama hatte ihn zwar wieder befreit, doch sein Ohr hatte seitdem einen Knick. Ob Katharina deshalb die neuen Spielzeuge lieber hatte, grübelte der kleine Bär.

Die neuen Sachen gaben keine Ruhe: "Schau nur, wie dicht und glänzend mein Fell ist", prahlte der Spielzeug-Hund. "Und meines strahlt in hellem Weiß", schwärmte der Plüsch-Eisbär. Er wischte mit einer schneeweißen Tatze über seinen Bauch. "Du bist ja richtig schmuddelig", rümpfte er die Nase. "Mama sagen kannst du auch nicht!", mischte sich jetzt die Babypuppe ein. "Du bist langweilig! Mit dir spielt das Mädchen bestimmt nicht mehr."

In diesem Moment stürmten Katharina und ihre Geburtstagsgäste ins Zimmer. Den ganzen Nachmittag spielten die Kinder mit den neuen Sachen. Den alten Teddy ließen sie in der Ecke liegen. Tapsie hätte am liebsten geweint! Die anderen Spielsachen haben Recht, dachte er unglücklich. Katharina mag mich nicht mehr. Allmählich wurde es Abend. Die Geburtstagsgäste verabschiedeten sich und gingen nach Hause. Katharina spielte noch ein bisschen mit dem Plüsch-Eisbär.

Dann war es Zeit zum Schlafengehen. Das Mädchen zog ihren Schlafanzug an. Die neuen Spielsachen im Regal wurden ganz aufgeregt. Wen von ihnen würde Katharina mit ins Bett nehmen? Katharinas Mutter kam ins Zimmer. "Ab ins Bett, Geburtstagskind!", lachte sie. "Gleich, Mama", sagte Katharina. "Ich brauche noch ein Kuscheltier für mein Bett." Suchend blickte sie sich im Zimmer um. Alle Spielzeuge hielten gespannt den Atem an. "Ich nehme ... meinen alten Teddy! Da bist du ja, Tapsie!" Katharina holte den abgewetzten Bären aus der Ecke und drückte ihn fest an sich. Dann kletterte sie mit Tapsie im Arm in ihr Bett. Den verdutzten Spielzeugen im Regal blieb vor Staunen der Mund offen stehen.

"Schlaf schön", flüsterte Katharinas Mama. Liebevoll deckte sie das Mädchen und ihren Lieblingsteddy zu. Tapsie kuschelte sich glücklich in die Decke. "Gute Nacht, Mama", murmelte Katharina. Sie schlief schon fast. "Das war ein schöner Tag!"
Eine Geschichte von Sascha Schneider aus Bremen.
 

dderya

kOkOşŞ
V.I.P
Mutterliebe
Eines Tages sagte das Kind zu seiner Mutter: "Ich will ganz weit fortgehen, hinaus in die weite Welt!" Da antwortete die Mutter: "Dann will ich mit dir gehen und dich beschützen, damit dir kein Leid geschieht."

"Dann werde ich zu einem wilden Fluss, dessen Wasser schnell durch die Lande fließt, damit du mich nicht einholen kannst.", sagte das Kind. Darauf entgegnete die Mutter: "Dann werde ich zum Land, das den Fluss umgibt und ihn in seine Bahnen lenkt." Daraufhin wurde das Kind wütend und sagte: "Dann werde ich zu einem Vogel, der schnell wie der Wind fortfliegen kann."

Da wurde die Mutter still, betrachtete ihr Kind liebevoll und sagte: "Dann grabe ich meine Wurzeln tief in die Erde und werde zu einem Baum, zu dem du dein Leben lang zurückkehren kannst."
M. Preußler, Kassel
 

dderya

kOkOşŞ
V.I.P
Not macht erfinderisch
"Schau´ mal Mama, hier ist es ja wunderschön. Diese saftigen Wiesen und wo man hinsieht Reisighaufen, die zum Verstecken einladen!" Der kleine Igel ist begeistert. Wenige Tage lebt er mit seiner Familie in Oberwiesen. Papa Igel hat dort eine Arztpraxis eröffnet. Nachdem alle tatkräftig renoviert haben, ist es nun endlich an der Zeit, die Gegend zu erkunden.

Während Papa seinen ersten Patienten, einen Vogel mit verstauchtem Flügel verarztet, schauen Mama Igel, Fritzchen und seine Schwester Isi sich um. In Gedanken sieht Fritzchen sich schon auf der Wiese liegen. Zwischen hohen Gräsern in der Sonne zu faulenzen ist nämlich sein liebstes Hobby...

Der nächste Tag fängt aufregend an. Fritzchen und Isi besuchen zum ersten Mal die Igelschule. Im Nu lernen sie sämtliche Igelkinder der Umgebung kennen. Isi verabredet sich gleich mit Becki, einem Igelmädchen aus Unterwiesen. Fritzchen zieht es vor, sich auf der Wiese zu sonnen.

Hier macht er sich Gedanken über die Hausaufgabe, die Frau Iglitt, die Lehrerin, ihnen aufgetragen hat. Sie bat die Kinder, sich zu überlegen, was sie später einmal werden wollen. Fritzchen fällt beim besten Willen kein Beruf ein, wo man den ganzen Tag faul herumliegen kann. Das Nachdenken macht das Igelkind so müde, dass es bald tief und fest schläft.

Zur gleichen Zeit macht sich die Schildkröte Amanda an die Arbeit. Das Gras in dieser Gegend wächst so schnell, dass man mindestens einmal in der Woche Rasenmähen muss. Singend mäht Amanda drauf los. Igel Fritzchen träumt inzwischen in den buntesten Farben. Befreit er gerade noch einen Elefanten durch Igelakupunktur von Depressionen, so ist er plötzlich als Gärtner im Oberwiesener Zoo für die Rasenpflege zuständig.

Ein schepperndes Geräusch bereitet Fritzchens Traum ein jähes Ende. Erschrocken fährt er hoch. Er sieht in das Gesicht einer völlig verstörten Schildkröte- Amanda ! Die Schildkröte ist versehentlich mit dem Rasenmäher über Fritzchen gefahren.

"Geh-geh-geht es dir gut?" stottert Amanda, die noch immer unter Schock steht. "Na klar!" meint Fritzchen, der bisher nicht begreift, was eigentlich passiert ist. "Es tut mir so leid. Durch das hohe Gras konnte ich dich nicht sehen und nun habe ich deine schönen Stacheln abgefahren", erklärt Amanda. Langsam dämmert es dem kleinen Igel. Er holt einen Taschenspiegel aus der Schultasche, schaut hinein und... erschreckt fürchterlich. Nicht ein einziger Stachel ziert seinen Kopf. Fritzchen läuft schnell zum nächsten Reisighaufen, um sich dort zu verstecken. Niemand soll ihn so sehen. Amandas Versuche, den kleinen Igel zu trösten scheitern. Traurig geht sie davon.

Plötzlich erhellt sich ihr Blick. Sie hat eine Idee! Schnell sucht sie Rudis Eisenwarenladen auf. Mit einem Einkaufsbeutel unter dem Arm läuft sie kurz darauf zurück zu Fritzchen. "Schließ´ deine Augen", bittet Amanda das Igelkind. "Öffne sie erst wenn ich es dir sage." Fritzchen wartet mit geschlossenen Augen auf die Dinge, die da kommen. Irgendetwas ruckelt an seinem Kopf herum. "Augen auf!" ruft Amanda und zückt den Spiegel.

Fritzchen schaut hinein und erblickt... ...STACHELN !!! Er sieht wieder aus wie ein richtiger Igel. "Wie hast du das hinbekommen?" fragt Fritzchen freudestrahlend. Amanda erwidert:" Bis deine Stacheln nachwachsen, kannst du diese Drahtbürste tragen. Mit einem Gummiring kannst du sie dir jederzeit auf den Kopf schnallen."

Am nächsten Tag in der Schule wird Fritzchen von vielen staunenden Igelmädchen belagert. Die Igeljungen interessieren sich daraufhin brennend für Fritzchens neue Frisur. "Wie bekommt man so wunderbar gerade Stacheln?" fragt eines der Kinder. "Not macht erfinderisch", meint Fritzchen daraufhin. Inzwischen ist er sich auch sicher, was er später einmal werden möchte. Erfinder! Danke Amanda...
J. Schmidt, Bad Grund
 
Top